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Wie Behörden & Organisationen mit Sicherheitsaufgaben mobile Analysegeräte nutzen

Erfahrungsbericht über den Einsatz handgehaltener Analytik bei der Feuerwehr

Die handgehaltenen Spektrometern FirstDefender RM und TruDefender FT aus dem Hause Thermo Fisher Scientific sind bei vielen Feuerwehren im Einsatz. analyticon instruments sprach mit der fachverantwortlichen Leitung Umweltschutz/CBRN einer der „Big Five“ Feuerwehren in Deutschland über ihre Erfahrungen. Das Interview führte Anette Fey Sales Director bei analyticon instruments.

analyticon: Seit 2011 hat Ihre Feuerwehr das mobile Raman-Spektrometer FirstDefender RM und das handgehaltene FTIR-Spektrometer TruDefender FT im Portfolio. Sie waren damals einer der Vorreiter beim Einsatz dieser Technologien in Deutschland. Wie häufig kommen diese Geräte bei Ihnen tatsächlich zum Einsatz?

Feuerwehr: Eine so große Organisation wie unsere Feuerwehr hat eine beträchtliche Bandbreite verschiedener Einsatzszenarien. Diese Analysatoren werden nur in einem speziellen Bereich unseres Aufgabenspektrums angewendet. Wir haben so ca. 15 – 20 Einsätze pro Jahr bei denen die beiden Geräte tatsächlich verwendet werden. Dabei geht es immer um Stoffidentifikation und Analyse unbekannter Substanzen. Dafür wurden die Geräte 2011 angeschafft und hier liegt ihre große Stärke.

analyticon: Wie passen die Spektrometer in Ihr Einsatzkonzept? Welche Vorteile bringen sie der Feuerwehr?

Feuerwehr: Die Analysatoren schließen eine Lücke bei der Analyse von Feststoffen und Flüssigkeiten. Bei Chemikalienfunden können wir jetzt in wenigen Sekunden feststellen, ob es sich um gefährliche oder ungefährliche Stoffe handelt und gezielt die richtigen Maßnahmen ergreifen. Chemische Substanzen und auch chemische Kampfstoffe identifizieren wir trotz Anwesenheit von Störstoffen. Die Messungen sind zum Teil ohne Probenahme möglich und die Messergebnisse werden klar und eindeutig dargestellt.

analyticon: Wie haben Sie solche Fragestellungen, die Sie jetzt direkt lösen können, vor Beschaffung des Gerätes abgearbeitet?

Feuerwehr: Das war schon etwas schwierig. Eine Vor-Ort-Analytik von Feststoffen und Flüssigkeiten war früher nicht möglich. Ohne Probenahme ging gar nichts. Flüssigkeiten ggf. mit Headspace haben wir mit GC-MS Technologie untersucht.

analyticon: Was war das ausschlaggebende Argument für die Beschaffung der handgehaltenen Analysegeräte?

Feuerwehr: Das waren vor allem die schnelle Vor-Ort Analytik und die geringe Probenvorbereitung. Unterstützend kam dann noch die einfache Bedienung hinzu, die Möglichkeit die Geräte auch unter Schutzkleidung zu tragen sowie ihre Robustheit und Dekontaminierbarkeit.

analyticon: Haben sich Ihre Erwartungen and die Analysatoren erfüllt? Und was gefällt Ihnen persönlich daran am besten?

Feuerwehr: Unsere Feuerwehr hat mit diesen Geräten neue Fähigkeiten hinzugewonnen. Als größten Vorteil empfinde ich die geringe Probenvorbereitung und die Geschwindigkeit der Analytik.

analyticon: Sehen Ihre Kollegen das ähnlich? Werden die Geräte akzeptiert?

Feuerwehr: Ja, es gibt eine hohe Akzeptanz. Die Kollegen verstehen, das schnelle Analytik die Voraussetzung für schnelle und richtige Reaktion ist.

analyticon: Was fehlt Ihnen am Gerät? Was könnte verbessert werden?

Feuerwehr: Ein schönes Feature wäre eine direkte Anschlussmöglichkeiten an den PC und eine Remote-Bedienung mittels Software.

analyticon: FirstDefender und TruDefender sind inzwischen ja bei vielen großen Feuerwehren anzutreffen. Tauschen Sie sich mit anderen Einheiten zum Thema Vor-Ort-Analytik aus?

Feuerwehr: Es gibt diverse Treffen und Programme, die wir zum Austausch nutzen. Da treffen wie deutsche und europäische Kollegen und manchmal auch welche aus anderen Teilen der Welt.

analyticon: Welche Medien nutzt die Feuerwehr, um sich zum Thema ABC / CBRN zu informieren?

Feuerwehr: Wir informieren uns vor allem in Printmedien wie Fachzeitschriften und Veröffentlichungen von Behörden. Wenn vorhanden, nutzen wir auch Informations- und Schulungsvideos sowie Herstellerinformationen.

analyticon: Wir danken Ihnen herzlich für dieses informative Gespräch.

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